Montag, 24. Oktober 2016

Frankfurter Buchmesse 2016: Vielfältige Lese-Kulturen entdecken

Einladungsmotto der Gastregion: Flandern & Niederlande

Wie in jedem Jahr gehört die Frankfurter Buchmesse zu den Kulturen verbindenden Highlights.  
Diesmal standen mit Flandern und den Niederlanden unmittelbare Nachbarregionen als Ehrengast im Fokus.
Im umfassenden Veranstaltungsbuch hieß es dazu: 

Info-Stand: Flandern und die Niederlande



"Flandern, Niederlande und Deutschland teilen ein ganzes Meer. Zu dritt teilen wir auch einen ganzen Horizont ..." 









Im Pavillon des Ehrengastes:
Sie liest ihm laut vor

Der Sänger-Schriftsteller Herman van Veen
auf dem "Blauen Sofa"
 
Angesichts der Vielfältigkeit der Ereignisse und Veranstaltungen lohnt auch immer wieder ein Blick auf die interreligiösen Zusammenhänge.
Das ließ sich an den verschiedenen Verlagsständen deutscher und ausländischer Aussteller ablesen.


Migration und Zukunftsängste

Was heißt nachhaltig leben?
Luther, die Reformation und die Welt

Indiens Aufbrüche
Drehscheibe Singapur

Zur Internationalität der Buchmesse gehört neben den Verlagspräsentationen wie immer das Podium Weltempfang. Die Diskussionen fokussierten dieses Mal Europa im Kontext seiner weltweiten Zusammenhänge in Geschichte und Gegenwart.

Aber auch der neue Schwerpunkt "THE  ARTS", ein extra gestaltetes Areal innerhalb der Buchmesse bot viel Raum für z.T. ungewöhnliche Präsentationen und Möglichkeiten praktischer und digitaler Vernetzung.

Poetry Slam bei arte


Pioneer Talks - Weltentdeckungen



Orbanism Space, der digitale Treffpunkt
auf der Frankfurter Buchmesse


"Büchertürme"


Der LiBeraturpreis  bringt jedes Jahr die weltweite Vernetzung zur Sprache. Er würdigt literarische Werke von Frauen aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Hier wurde die  indonesische Schriftstellerin Laksmi Pamuntjak mit ihrem Roman Alle Farben Rot (Ullstein Verlag 2015) ausgezeichnet. Dieses Engagement ist Teil der nichtkommerziellen literarischen Agentur LITPROM.


Mit der Verleihung des diesjährigen Friedenspreises des deutschen Buchhandels am 23. Oktober an Carolin Emcke wurde zugleich ein Zeichen für eine weltoffene und politisch engagierte Literatur gesetzt.
In der Paulskirche sagte sie u.a.:



"Sie wollen uns einschüchtern, die Fanatiker, mit ihrem Hass und ihrer Gewalt, damit wir unsere Orientierung verlieren und unsere Sprache ... Sie beschädigen den öffentlichen Diskurs mit ihrem Aberglauben, ihren Verschwörungstheorien und dieser eigentümlichen Kombination aus Selbstmitleid und Brutalität. Sie verbreiten Angst und Schrecken und reduzieren den sozialen Raum, in dem wir uns begegnen und artikulieren können ...  In Wahrheit geht es gar nicht um Muslime oder Geflüchtete oder Frauen. 
Sie wollen alle einschüchtern, die sich einsetzen für die Freiheit des einzigartigen, abweichenden Individuellen. Deswegen müssen sich auch alle angesprochen fühlen ... Was wir tun können? ... Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können sprechen und handeln. Wir können die Verantwortung auf uns nehmen. Und das heißt: Wir können sprechend und handelnd eingreifen in diese sich zunehmend verrohende Welt. Dazu braucht es nur Vertrauen in das, was uns Menschen auszeichnet: die Begabung zum Anfangen. Wir können hinausgehen und etwas unterbrechen. Wir können neu geboren werden, indem wir uns einschalten in die Welt ..."

Die gesamte Dankesrede der Preisträgerin: hier






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen